Von Mitte August 1992 bis Ende Mai 1993 war ich als Austauschstudentin mit dem International Student Exchange Program (ISEP) in den USA, genauer gesagt an der University of Idaho (UI) in Moscow, eine supertolle Zeit! Obwohl ich am liebsten gleich wieder in den Flieger gestiegen und zurückgeflogen wäre ... es war so entsetzlich-unaushaltbar heiß, als ich in Moscow ankam. Nur mehrmals täglich kalt Duschen hat ein bißchen geholfen. Das ist halt Kontinentalklima ... der wunderschöne Herbst, der viele Schnee und der schnelle Frühling haben dafür wieder entschädigt.

Moscow selbst ist ein nettes kleines, typisch amerikanisches Städtchen mit etwa 10.000 Einwohnern, umgeben von riesigen, runden Weizenfeldern (mein erster Eindruck bei der Busfahrt vom Flughafen Spokane nach Moscow war, daß ich in einer Wüste gelandet bin, so weit das Auge blickte nichts als goldgelber Weizen ...), und in der Ferne kann man die Berge sehen.

Die University of Idaho hat mir gleich auf Anhieb sehr gut gefallen, ein Campus mit vielen grünen Rasenflächen und Bäumen, und die Gebäude sind zum großen Teil aus rotem Backstein. Und alles überschaubar groß und alles an einem Standort. Und ein eigenes Schwimmbad, große Sporthalle (nicht daß ich sie benutzt hätte, so sportlich wie ich bin ... aber Schwimmen war ich oft!) und vieles mehr.

Angefangen hat es erst einmal mit einer Einführungswoche in die Geheimnisse der Uni, bei der wir Austauschstudenten uns alle kennengelernt haben. Das war fast das beste an meinem Auslandsstudium, ich habe da so viele nette andere Austauschstudenten aus der ganzen Welt kennengelernt, und wir haben so viele tolle Unternehmungen zusammen gemacht, viel mehr als mit amerikanischen Studenten. Meine einzige richtige beste amerikanische Freundin war Cathy, und sie war im Jahr zuvor als Ausstauschstudentin in Braunschweig gewesen. Eine andere Deutsche habe ich noch an der Uni kennengelernt, Petra, und bei ihr und ihrem indischen Freund so manch schönen Abend verbracht, aber ansonsten war Deutschland ganz weit weg ...

Und hier ein paar besondere Highlights während meiner Zeit in den USA:

Meeresbiologische Exkursion an den Pudget Sound

Gleich ganz am Anfang des Semesters ging es auf eine Exkursion der Washington State University in Pullman, an der auch Studenten der UI teilnehmen durften (es war nur ein ganz kleines Grüppchen, vielleicht so 10 Leute ...). Die Landschaft dort ist unglaublich schön, und bei Exkursionen an den Strand bzw. einer Bootsfahrt mit Netzfischen haben wir alles mögliche Meeresgetier kennengelernt und untersucht. Ein toller Start in das Semester!

Thanksgiving in Montana

Über Thanksgiving (und auch noch einmal über Sylvester) war ich bei Cathy’s Familie in Billings, Montana eingeladen, ein Thanksgiving mit Truthahn und allem drum und dran.

Das tollste war ein Angelausflug auf dem Bighorn River (Cathy und ich haben nur faul im Boot gesessen und die wundervolle Herbstlandschaft genossen, das Fliegenfischen haben wir Cathys Vater überlassen, hat aber nicht viel angebissen ...).

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Wandern im Olympic National Park

In den Osterferien nahm ich an einer von der Uni organisierten Rucksack-Zelt-Wanderung entlang der Pazifikküste teil, und obwohl es viel geregnet hatte, war es ganz wundervoll, die Landschaft ist einfach fantastisch! Nur leider hat mein Film im Fotoapparat nicht transportiert, also keine bleibenden Erinnerungen auf Fotopapier ... und dabei wären sie so toll geworden.

Geologische Exkursion zum Grand Canyon

Im April durfte ich mit auf eine geologische Exkursion in den Zion National Park, Bryce Canyon und Grand Canyon. Es war wieder nur eine ganz kleine Gruppe Studenten, wahrscheinlich, weil es kurz vor den Abschlußklausuren war und die meisten Studis brav am Büffeln waren. Aber wann hat man schon mal die Gelegenheit, diese tollen Nationalparks zu besuchen? Besonders der Bryce Canyon hat es mir angetan, er ist viel schöner als der Grand Canyon mit seinen Felsskulpturen aus Sandstein in den verschiedensten tollen Farben. Dazu ein unglaublich blauer Himmel und noch die gelegentlichen Schneeflecken, einfach atemberaubend ...

Fotogallerie

Yellowstone

Der krönende Abschluß meines USA-Aufenthalts war der Besuch des Yellowstone National Parks zusammen mit meiner Freundin Juliette aus Frankreich, bevor es wieder zurück nach Hause ging. Noch fast frei von Touristen hatten wir zwei fantastische Tage an blubbernden Matschlöchern, sprudelnden Geysiren und tiefblauen warmen Quellen. Und nicht zu vergessen die Büffel, Schwarzbären, Streifenhörnchen, rauschenden Wasserfälle und der Schwefelgeruch, der über einigen Stellen waberte. Nur leider war die Zeit viel zu kurz, muß ich unbedingt noch mal hin ...

Fotogallerie

Und dann hieß es bye-bye America ...

From the middle of August, 1992 til the end of May,1993, I was an exchange student (International Student Exchange Program ISEP) in the USA at the University of Idaho (UI) in Moscow – a wonderful experience! Although I wished I could just turn around and fly back home when I set foot onto Idaho soil ... it was so incredibly hot! Only several cold showers per day kept me alive. That’s continental climate ... but the beautiful fall, plenty of snow, and the brisk spring were a great compensation for my summer sufferings.

Moscow is a nice, small, and typical American town with about 10.000 inhabitants (if I remember correctly), surrounded by enormous round wheat fields (my first impression on the bus ride from the airport in Spokane to Moscow was that I had ended up in a wheat-desert, golden wheat as far as the eye could reach ...), and in the distance you can see the mountains.

I liked the University of Idaho straight off, the campus with its vast green lawns inviting you to sit down there with a book, its many old trees, the red brick buildings, and everything a nice size so you wouldn’t get lost. Not to forget the on-campus swimming pool, and many more nice student facilities.

Term started with an introductory week for all the exchange students, where we not only became acquainted with the university, but also got to know each other. Getting to know so many nice students from all over the world was probably the best about my studying abroad. We did many great activities together, much more than with American students. Actually, my only best American friend was Cathy, and she had been an exchange student at the University of Braunschweig, Germany, the previous year. There was one other German student at the UI, Petra, and with her and her boyfriend from India I spent quite a few nice evenings takling, eating Indian food, and drinking red wine, but otherwise, Germany was far, far away ...